michelgeschichten

Gesammelte Werke der Seelengeschichten des Prof.Dr.Strampelcheck. Kuckt mal auf meine Fotowebseite unter www.solarphoto.blogspot.com

Montag, Juli 03, 2006

YOUDID

JUDIT

Letzte Woche habe ich diese nette Theater-Truppe von Nadja und Judit besucht. Alle anderen waren gerade wegen irgendwelchen Jobs unterwegs und wegen der eisigen Kälte ergab es sich so, das wir alle drei zusammen im dem großem Bett in Nadjas beheizbaren Bauwagen schliefen. Ich lag dann also plötzlich mal neben dieser wunderhübschen Judit die ich schon immer so toll fand unter einer großen Daunendecke und fand es vorallem ganz arg toll endlich mal wieder die Körperwärme einer schönen Frau neben mir zu spüren. Wir berührten uns am Oberschenkel und an der Schulter. Mir war aber dabei natürlich aber ganz klar bewusst, das ich keine weiteren Annäherungen erwarten oder gar selber forcieren konnte. Ich spürte das diese körperliche Nähe auch für Judit sehr überraschend und vielleicht auch für uns beide etwas gewagt war.

Doch ich war natürlich voll glücklich darüber. Ich hatte mir doch das ganze letzte Jahr so gewünscht nicht immer so alleine im Bett zu liegen, wie viele Nächte schon hatte ich immer den Körperkontakt und die Körperwärme eines andern vermisst, und jetzt erfüllte sich endlich mal dieser sehnliche Wunsch.
Natürlich blieb das Hirn nicht ruhig und mir gingen dabei so einige Gedanken durch den Kopf, wie es wohl wäre wenn…, doch ich versuchte einfach nicht daran zu denken. Konnte ich mich denn nicht mal einfach nur damit zufrieden geben was war, warum wollte ich denn immer nur mehr und noch mehr… ?
Aber die Sache begann mich auch irgendwie zu interessieren und ich ließ dann einfach meiner Phantasie mal freien Lauf, aber natürlich ohne dabei den inneren Beobachter zu verlieren:

Ich stellte mir vor wie schön es wäre wenn ich meinen Arm jetzt mal so „ganz unabsichtlich“ hochlegen würde und sie sich dann vielleicht genauso „unabsichtlich“ umdrehen und mit einem ganz beiläufigen Säufzer ihren Kopf darauf legen würde….
Dann könnte ich ihre Haare und vielleicht sogar auch ihren Atem auf meiner Haut spüren. Ach das wär echt so schön, dachte ich mir und sicherlich könnte ich das eine ganze Zeit lang total genießen. Doch in meinem Kopf würde es sicherlich schon weitergehen….
Ihre Aktion würde ich dann sicherlich als aktive Annäherung für mich deuten, was all meine geheimen Wünsche, Sehnsüchte und erotischen Phantasien ganz enorm anstacheln würden. Denn dann wär es plötzlich nur noch ein kleiner Schritt meinen Arm um sie zu legen, um sie ganz zärtlich in meinem Arm halten zu können….
Ich würde mich dann sehr glücklich fühlen mehr ihrer Haut fühlen zu können und vorallem darüber ihr Vertrauen gewonnen zu haben, und es sicher eine ganze Weile genießen dieses Wunder eines lebendigen Wesens in meinen Armen halten zu dürfen. Doch irgendwann wär mir all das wahrscheinlich auch nicht mehr genug, ich würde mich ganz sicher recht bald ganz arg danach sehnen, das mich auch ihre Hand irgendwo berührt und mich dann vielleicht sogar ein wenig streichelt…..
Denn dadurch könnte ich dann spüren das sie mich auch mag und vielleicht sogar noch mehr von mir will, und das wiederum würde mich dann anstacheln sie mit meinen Händen ganz warm und zärtlich zu liebkosen, ihr alles an Zärtlichkeit zu schenken was ich nur kann, in der Hoffnung das sie mir dann auch wenigstens ein klein wenig Zährtlichkeit zurück gibt….
Doch wenn es dazu käme würde dann ganz sicher die verzehrende Sehnsucht aufkommen sie „nur einmal“ ganz dolle an mich zu drücken, dabei ihren ganzen wundervollen Frauenkörper, und dabei vielleicht sogar ihren Pulsschlag spüren zu können….
Doch selbst wenn das geschehen würde wär ich bestimmt auch nicht wirklich damit zufrieden. Ich würde mich dann ganz sicher danach verzehren ihre sexuelle Leidenschaft wecken zu können, das Glück zu erleben diesen Pulsschlag zum rasen bringen zu können, sie überall zu küssen und zu berühren…..
Doch das würde dann nur die brennende Sehnsucht in mir wecken mit ihr Sex zu haben, mit ihr zusammen auf den Wellen der Lust zu reiten, bis in alle Ewigkeit….
Und sehr wahrscheinlich würde dabei eine noch viel tiefere Sehnsucht in mir wach werden, nämlich die, sie ganz und gar als meine Frau und Lebens-Partnerin zu gewinnen, mit ihr ein ganz intimes und wunderbares Verhältnis aufzubauen in dem ich mich dann endlich auch als ganzer Mann und Mensch total verstanden, angenommen und geliebt fühlen könnte…..
Und sicherlich würden dabei höchst wahrscheinlich wieder diese ach so dummen Schwierigkeiten auftauchen, die auch diese letzte große Sehnsucht immer ein wenig unerfüllt ließen….

So lag ich dann also immernoch neben dieser wunderschönen Judit, berührte immernoch nur ihre Schulter und ein kleines Stücken Oberschenkel und mir wurde plötzlich klar, das ich in mir drin bei jedem einzelnen dieser weiteren Schritte doch nur immer gleich sehnsüchtig und unerfüllt bleiben würde. Nichts von all dem würde mich wirklich zutiefst befriedigen können ! Ich würde nur denken der Erfüllung immer näher zu kommen und wegen der dabei aufkommenden Hoffnung meine Anstrengungen bis zur totalen Erschöpfung steigern.

Warum kann ich jetzt nicht einfach nur mal das genießen was „Hier und Jetzt“ da ist. Wieso will ich denn nur immer mehr, als ich vom Leben geschenkt bekomme, und mach mir damit mein Leben immer so schwer, unerfüllt und unvollständig. Wieso nicht einfach mal nur zufrieden sein mit dem was ist….
Ein ganzes verdammt einsamens Jahr lang hab ich mir doch oft genau sowas hier Gewünscht und jetzt ist es da und ich weiß nix besseres, als mich in Phantasien über etwas, was gar nicht da ist, und sehr wahrscheinlich auch niemals da sein wird, abzulenken von dem was JETZT ist. Ich schaffe es doch tatsächlich immer unglücklich und bedürftig zu sein, obwohl ich vom Leben gerade ein wunderbares Geschenk bekomme. Die Kunst unglücklich zu sein…
Oh Mann dachte ich, wie dumm von mir ! Und ich genoss einfach nur Judits Schulter und den kleinen Zipfel Oberschenkel… bis ich seelenruhig dabei einschlief.

Judit wollte nach Granada und musste dafür ganz früh aufstehen. Der Wecker machte uns alle wach. Als dann klar wurde das Ich schon wieder abgereist sein würde, wenn Judit wieder zurück kommt sagte sie, das sie mich dann aber noch gerne zum Abschied umarmen möchte. Wir drückten uns und ich konnte diese Umarmung genießen ohne eine Sehnsucht nach mehr.
All diese Schwere war einfach weg, ich war nur im Hier und Jetzt und ich war ganz leicht.
Ich wollte nichts festhalten, ich gab meine Liebe ohne irgendwas zu erwarten, und bekam Liebe geschenkt, aber nicht wegen meiner Liebe, sondern einfach wegen mir.