Höhenflüge
Vor kurzem hab ich mit der Paragliding-Flugschule hier in Motril meine ersten Höhenflüge mit über 200m Starthöhe absolviert. Was ein irres Gefühl wenn du da oben stehst auf dem Berg. Vor dir geht’s richtig steil runter, unten siehst du die Autos wie kleine Spielzeuge fahren, der Wind weht dir um die Ohren, du hast den Gleitschirm schon präpariert und säuberlich hinter dir auf dem Boden ausgelegt, alles ist fertig und mehrmals durchgecheckt….
Sind alle Gurte auch gut geschlossen, ist der Helm fest, ist das Funkgerät auch angeschaltet, sind auch alle Leinen frei und nicht irgendwo am Boden verhakt an Steinen oder um Pflanzen gewickelt, steh ich auch genau im Zentrum vom Schirm….
Ich fühle schon den Druck und die sanften Turbulenzen von Wind auf den Leinen in meinen Händen. Schaue vor mich in den weiten Luftraum, den Landeplatz im Auge. Alles ist bereit…
Und plötzlich fragst du dich ob du jetzt wirklich da runter springen sollst, und wieso Leute sowas überhaupt tun, ist doch ein völliger Wahnsinn sich selbst in solch eine Gefahr zu bringen… Die blanke Angst schaut dir frontal ins Gesicht und dir wird schlagartig klar was du dabei riskierst. Dein Körper schüttet erstmal ne fette Ladung Adrenalin aus.
Doch dann vergisst du das alles einfach und die Lust es einfach zu versuchen wird stärker als alles andere, du schaltest deine Angst einfach ab, und dann tust du es einfach…..
Ein kräftiger Ruck an den A-Leinen mit dem ganzen Körpergewicht und der Schirm steigt sekundenschnell hinter dir hoch und der Wind reißt dich erstmal ruckartig mit dem Schirm fast 2m zurück, doch dann steht dieser riesen Flügel (mit fast 10m Spannweite !) ganz ruhig über deinem Kopf und nur mit einigen Schritten nach vorne und einem leichten Zug an den Bremsleinen schwebst du dann einfach in die Höhe, fliegst dann nach vorne, weg vom Berg um erstmal Höhe zu gewinnen… einige Sekunden später hast du schon 50m Luft unter deinen Füßen, spürst es in deiner Magengrube wenn du runter kuckst, wie wenn du vor einem tödlichen Abgrund stehst….
Doch nun denkst du gar nicht mehr an die tiefen unter dir, du bist jetzt mit deinem Flügel einfach ein Teil der Luftmassen geworden, bist in eine ganz neues unbekanntes Element eingetaucht. Wirst davon getragen, gelegentlich mal angehoben, manchmal leicht geschüttelt. Langsam und fast lautlos gleitest du dahin, hörst dabei alles was sich unten auf der Erde so abspielt, das Meeresrauschen, die Autos. Der Wind surrt leise durch die Leinen, das Tuch über dir flattert und knistert manchmal ein wenig.
Ich ziehe eine Seite der Bremsen und lehne mich wie ich es im Flug-Simulator gelernt habe mit meinem Körpergewicht mit in die Kurve hinein, fliege immer am Berg entlang, natürlich mit ausreichend Sicherheits-Abstand versuche dabei den Aufwind zu nutzen, und schon bald bin ich über 20m höher als der Startplatz. Sehe Antonio meinen Fluglehrer mit seinem Walkie-Talkie dort unten stehen, fliege an ihm vorüber um gleich darauf schon die nächste Kurve zu fliegen, höre ein paar Anweisungen aus dem Lautsprecher meines Funkgerätes quäken, ziehe eine Acht nach der anderen, gewinne noch mehr an Höhe, doch ich beschließe dann in die Weite vor mir hinaus zu fliegen, dem Meer entgegen, überquere eine stark befahrene Landstraße in etwa 100m Höhe, sehe unten dicke LKW’s wie kleine Kartons längs fahren, fliege über eine kleine Wohnsiedlung hinweg, sehe einen alten Mann, wie einen Frosch direkt von oben in seinem türkis-blauen Swimming-pool schwimmen.
Kleine Turbulenzen schütteln mich ein wenig durch, manchmal pfeift den Wind ganz heftig und ich gewinne schnell noch mal ein paar Meter Höhe. Ich entspanne mich, mach es mir bequem in meinem Sitz, dann realisiere ich wieder neu: Ich fliege wirklich ! Es ist kaum zu glauben !!
Nach einigen Minuten schon erreiche ich den Strand, noch immer mit 50m Resthöhe. Plötzlich kommt eine neue Angst: Werde ich die Landung auch gut hinbekommen?
Ich lenke ein in die Zielgerade. Höre jetzt die Wellen schon viel lauter, sehe einige Leute die am Strand liegen und fasziniert zu mir hoch sehen. Mach mich fertig für die Landung, stelle mich aus dem Sitz auf, hänge jetzt nur noch an den Gurten. Der Boden kommt ziemlich schnell auf mich zu, jetzt versuche ich die vorgeschriebene Vollbremsung genau einen Meter über dem Boden einzuleiten und lande dadurch dann tatsächlich so sanft wie eine Feder wieder auf der Erde.
Halte die Bremsen weiterhin voll gezogen, dreh mich schnell um und warte bis der Schirm in sich zusammenfällt und wie ein altes Handtuch auf den Boden sinkt. Fange sofort an den Schirm mit den Leinen zusammenzuziehen, damit der Wind nicht mehr reinblasen kann und mich dann aus Versehen wegreißen und über den Boden schleifen könnte. Und noch während ich die vielen bunten Leinen durch meine Finger gleiten lasse bemerke ich in mir erst diese unaussprechliche Euphorie, das Adrenalin jagt durch alle Adern, und eine tiefe Entspannung und Erleichterung geht nun durch meinen Körper, denn ich hab es geschafft…, ich hab mich echt getraut zu springen, und ich bin sicher und heil wieder angekommen auf dem guten so vertrauten Boden dieses wundervollen Planeten.
Diese ganzen Eindrücke sind so stark, dass ich noch tagelang immer wieder all diese Bilder in meinem Kopf habe. Selbst beim Autofahren entdecke ich, wie ich nebenher in Gedanken etwa 100m über dem Auto mitfliege und mir die ganze Landschaft von oben vorstelle…
Was ein abgefahrenes Erlebnis das Fliegen !
Endlich hab ich mir selber meinen alten Kindheitstraum erfüllen können.
Und dann kam ich abends Heim völlig müde, hungrig und kaputt setzte mich erst mal in meinem Dom in meine neue Hängematte, schaukelte ganz verträumt so ein bisschen rum, um diesen Tag noch mal an mir vorüberziehen zu lassen, und auf einmal macht es RATSCH, eine Schnur reißt, und ich lande ziemlich übel auf dem Steißbein…. AUTSCH !!!
Ja das Leben ist wirklich sehr gefährlich !
Sind alle Gurte auch gut geschlossen, ist der Helm fest, ist das Funkgerät auch angeschaltet, sind auch alle Leinen frei und nicht irgendwo am Boden verhakt an Steinen oder um Pflanzen gewickelt, steh ich auch genau im Zentrum vom Schirm….
Ich fühle schon den Druck und die sanften Turbulenzen von Wind auf den Leinen in meinen Händen. Schaue vor mich in den weiten Luftraum, den Landeplatz im Auge. Alles ist bereit…
Und plötzlich fragst du dich ob du jetzt wirklich da runter springen sollst, und wieso Leute sowas überhaupt tun, ist doch ein völliger Wahnsinn sich selbst in solch eine Gefahr zu bringen… Die blanke Angst schaut dir frontal ins Gesicht und dir wird schlagartig klar was du dabei riskierst. Dein Körper schüttet erstmal ne fette Ladung Adrenalin aus.
Doch dann vergisst du das alles einfach und die Lust es einfach zu versuchen wird stärker als alles andere, du schaltest deine Angst einfach ab, und dann tust du es einfach…..
Ein kräftiger Ruck an den A-Leinen mit dem ganzen Körpergewicht und der Schirm steigt sekundenschnell hinter dir hoch und der Wind reißt dich erstmal ruckartig mit dem Schirm fast 2m zurück, doch dann steht dieser riesen Flügel (mit fast 10m Spannweite !) ganz ruhig über deinem Kopf und nur mit einigen Schritten nach vorne und einem leichten Zug an den Bremsleinen schwebst du dann einfach in die Höhe, fliegst dann nach vorne, weg vom Berg um erstmal Höhe zu gewinnen… einige Sekunden später hast du schon 50m Luft unter deinen Füßen, spürst es in deiner Magengrube wenn du runter kuckst, wie wenn du vor einem tödlichen Abgrund stehst….
Doch nun denkst du gar nicht mehr an die tiefen unter dir, du bist jetzt mit deinem Flügel einfach ein Teil der Luftmassen geworden, bist in eine ganz neues unbekanntes Element eingetaucht. Wirst davon getragen, gelegentlich mal angehoben, manchmal leicht geschüttelt. Langsam und fast lautlos gleitest du dahin, hörst dabei alles was sich unten auf der Erde so abspielt, das Meeresrauschen, die Autos. Der Wind surrt leise durch die Leinen, das Tuch über dir flattert und knistert manchmal ein wenig.
Ich ziehe eine Seite der Bremsen und lehne mich wie ich es im Flug-Simulator gelernt habe mit meinem Körpergewicht mit in die Kurve hinein, fliege immer am Berg entlang, natürlich mit ausreichend Sicherheits-Abstand versuche dabei den Aufwind zu nutzen, und schon bald bin ich über 20m höher als der Startplatz. Sehe Antonio meinen Fluglehrer mit seinem Walkie-Talkie dort unten stehen, fliege an ihm vorüber um gleich darauf schon die nächste Kurve zu fliegen, höre ein paar Anweisungen aus dem Lautsprecher meines Funkgerätes quäken, ziehe eine Acht nach der anderen, gewinne noch mehr an Höhe, doch ich beschließe dann in die Weite vor mir hinaus zu fliegen, dem Meer entgegen, überquere eine stark befahrene Landstraße in etwa 100m Höhe, sehe unten dicke LKW’s wie kleine Kartons längs fahren, fliege über eine kleine Wohnsiedlung hinweg, sehe einen alten Mann, wie einen Frosch direkt von oben in seinem türkis-blauen Swimming-pool schwimmen.
Kleine Turbulenzen schütteln mich ein wenig durch, manchmal pfeift den Wind ganz heftig und ich gewinne schnell noch mal ein paar Meter Höhe. Ich entspanne mich, mach es mir bequem in meinem Sitz, dann realisiere ich wieder neu: Ich fliege wirklich ! Es ist kaum zu glauben !!
Nach einigen Minuten schon erreiche ich den Strand, noch immer mit 50m Resthöhe. Plötzlich kommt eine neue Angst: Werde ich die Landung auch gut hinbekommen?
Ich lenke ein in die Zielgerade. Höre jetzt die Wellen schon viel lauter, sehe einige Leute die am Strand liegen und fasziniert zu mir hoch sehen. Mach mich fertig für die Landung, stelle mich aus dem Sitz auf, hänge jetzt nur noch an den Gurten. Der Boden kommt ziemlich schnell auf mich zu, jetzt versuche ich die vorgeschriebene Vollbremsung genau einen Meter über dem Boden einzuleiten und lande dadurch dann tatsächlich so sanft wie eine Feder wieder auf der Erde.
Halte die Bremsen weiterhin voll gezogen, dreh mich schnell um und warte bis der Schirm in sich zusammenfällt und wie ein altes Handtuch auf den Boden sinkt. Fange sofort an den Schirm mit den Leinen zusammenzuziehen, damit der Wind nicht mehr reinblasen kann und mich dann aus Versehen wegreißen und über den Boden schleifen könnte. Und noch während ich die vielen bunten Leinen durch meine Finger gleiten lasse bemerke ich in mir erst diese unaussprechliche Euphorie, das Adrenalin jagt durch alle Adern, und eine tiefe Entspannung und Erleichterung geht nun durch meinen Körper, denn ich hab es geschafft…, ich hab mich echt getraut zu springen, und ich bin sicher und heil wieder angekommen auf dem guten so vertrauten Boden dieses wundervollen Planeten.
Diese ganzen Eindrücke sind so stark, dass ich noch tagelang immer wieder all diese Bilder in meinem Kopf habe. Selbst beim Autofahren entdecke ich, wie ich nebenher in Gedanken etwa 100m über dem Auto mitfliege und mir die ganze Landschaft von oben vorstelle…
Was ein abgefahrenes Erlebnis das Fliegen !
Endlich hab ich mir selber meinen alten Kindheitstraum erfüllen können.
Und dann kam ich abends Heim völlig müde, hungrig und kaputt setzte mich erst mal in meinem Dom in meine neue Hängematte, schaukelte ganz verträumt so ein bisschen rum, um diesen Tag noch mal an mir vorüberziehen zu lassen, und auf einmal macht es RATSCH, eine Schnur reißt, und ich lande ziemlich übel auf dem Steißbein…. AUTSCH !!!
Ja das Leben ist wirklich sehr gefährlich !
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